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April

April

Was gibt´s zu tun?

Der Arbeitskalender für die Streuobstwiese

- April -

Bäume pflanzen

Im April besteht immer noch die Möglichkeit Obstbäume zu pflanzen. Jedoch sollten Sie hier darauf achten, dass in Trockenperioden die jungen Bäume unbedingt zu wässern sind.

Die richtige Obstsorte für die Streuobstwiese zu finden kann jedoch schwerer sein als gedacht. Auf unserer Internetseite www.gartenbauvereine.de finden sich "Obstsorten und Tipps für den Streuobsteinstieg". Zu beachten ist die "Robustheit" der Sorte im Zusammenhang mit verschiedensten Krankheiten und den vorherrschenden Standortfaktoren.

Gute Baumschulen können hier die richtigen Sorten vorschlagen, wenn die Gegebenheiten wie Bodenart, Ausrichtung und Temperatur auf der Wiese beschrieben werden können.



Bäume veredeln



In der Zeit zwischen April und Juni besteht auch die Möglichkeit, Obstbäume zu veredeln. Doch wieso sollen oder müssen Obstbäume überhaupt veredelt werden?

Obstbäume die durch generative Vermehrung entstehen, also durch einen Samen, weisen fast nie die Merkmale der Elternpflanze auf. Um einen Klon der vorhandenen Sorte zu erhalten, muss durch die Veredelung auf eine Unterlage das genetische Material der gewünschten Sorte aufgebracht werden. Der so entstandene Baum ist somit genetisch identisch mit seiner Elternpflanze. Hierdurch können die verschiedensten Sorten und deren Eigenschaften, über eine sehr lange Zeit aufrechterhalten werden.

Man unterscheidet zwischen mehreren Techniken der Veredelung. Neben dem Rindenpfropfen gibt es unter anderem auch die Möglichkeit zur Kopulation oder Okulation. Sehr wichtig ist hier, dass die Rinde "im Saft steht" und sich leicht lösen lässt. Das Rindenpfropfen wird hauptsächlich genutzt, wenn die Unterlage größer im Durchmesser ist als das Edelreis.

Sind Reis und Unterlage gleich groß, so empfiehlt sich eher die Kopulation. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Schnittfläche viel größer als der Durchmesser der Unterlage/ Reis sein muss, um die Oberfläche des Kambiums so groß wie möglich zu halten. Das Kambium ist der Ort, an dem die Unterlage und das Edelreis zusammenwachsen. Somit ist es essenziell, dass beide Schnittflächen perfekt aufeinander passen. Das Edelreis sollte hierbei auf drei Augen eingekürzt werden (siehe Abbildung).

Kopulation

Egal welche Technik angewandt wird, ist es natürlich von äußerster Wichtigkeit, dass Werkzeug und Materialien sauber, scharf und sicher sind. Verschlossen werden die Veredelungsstellen mit Wachs oder Klebebändern.

Wer sich hierbei nicht sicher ist, kann sich an den lokalen Obst- und Gartenbauverein wenden. Hier werden teilweise Veredelungskurse angeboten.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter www.gartenbauvereine.de

Felix Ackermann
M. Sc. Ecology and Microbial Biodiversity
Streuobstkoordination

Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, per Mail unter ackermann@gartenbauvereine.de
oder telefonisch unter 06887 / 9032999.